In diesem Beitrag geht es um das Thema Anpassungsfähigkeit, Neugier und Vielseitigkeit. Paradoxerweise sind die oben genannten Eigenschaft nicht nur positiv besetzt. In Gesprächen wird immer wieder die Besorgnis geäussert, dass diese Eigenschaften belächelt werden und dass es sich anfühlt, als würde man alles ein bisschen ausprobieren und gleichzeitig nichts vertiefen. Schon der Ausspruch "Hans Dampf in allen Gassen" zeigt auf, wie tief verwurzelt eine gewisse Skepsis gegenüber zu vielen Aktivitäten und Interessen vorherrscht. Paradoxerweise bewegt sich aber unsere Gesellschaft immer dynamischer und verlangt maximale Flexibilität. Genau hier bewegen wir uns in einem Spannungsfeld, welches viele Menschen ratlos zurück lässt. Einerseits wird eine Fokussierung auf ein Thema verlangt, gleichzeitig aber eine stete Weiterentwicklung und Anpassung an Neuerungen vorausgesetzt. Wie kann man diesen Widerspruch auflösen? Wie kann man diese Gegensätze vereinen?
Eine Hilfestellung in dieser Frage kann das Bild des Chamäleons leisten. Ein Chamäleon verändert nicht seine grundlegende Gestalt, es bleibt ein Chamäleon und gleichzeitig passt es seine äussere Erscheinung an. Genau diese Vorgehensweise kann man sich zu Nutze machen; man kann sich selber treu bleiben und trotzdem neuartig erscheinen. Hier löst sich das Paradox auf. Es ist also nicht ein "entweder oder", sondern ein "sowohl als auch". Beides ist gleichzeitig möglich, eine statisch unveränderte innere Ausrichtung und eine dynamisch ändernde äussere Erscheinung.
Ich nenne dieses Phänomen "Chamäleon-Power" und es gibt uns die Möglichkeit, gleichzeitig viele Facetten auszuleben in der Gewissheit, dass die Essenz immer die gleiche ist.
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