Jeder Mensch hat grössere oder kleinere Ziele in seinem Leben. Ziele haben einen wichtigen Einfluss auf das Leben; sie können motivieren oder überfordern; sie können zum Greifen nah sein oder fast unerreichbar; sie können Angst machen oder eine unglaubliche Vorfreude auslösen.
Worum geht es jedoch bei Zielen? Geht es darum, sie zu erreichen? Geht es darum, sich auf den Weg zu machen? War der Weg umsonst, wenn man das Ziel nicht erreicht hat? Ist man gescheitert, wenn man das Ziel nicht erreicht hat? Ist man nur erfolgreich, wenn man Ziele erreicht?
Ziele werden üblicherweise als etwas Fixes betrachtet und als etwas, was noch nicht in greifbarer Nähe ist. Man kann sich daher ein Ziel als etwas Entferntes vorstellen, dem man sich nähert und das noch getrennt ist vom eigenen Wirkungsbereich.
Wie wäre es jedoch, wenn man Ziele nicht als Endpunkt einer langen Reise betrachtet, sondern als Begleiter, die uns immer wieder daran erinnern, in welche Richtung wir gehen wollen? Diese Begleiter fordern uns heraus, aber gleichzeitig ist man im Dialog mit ihnen und man bildet ein Team. Innerhalb dieses Teams bespricht man gemeinsam, wie der weitere Weg aussehen soll und welche Schritte unternommen werden sollen:"Wie kommen wir am Besten vorwärts? Wie geht es nach einem Rückschlag weiter?"
Ziele wären dann nicht mehr nur Leuchttürme am Horizont, die mahnend uns an unseren Weg erinnern, sondern eine wertvolle Ressource, die uns auf Kurs hält, indem sie Teil unseres Lebens sind und alle Lebensumstände und Möglichkeiten berücksichtigen. Ziele können sich im Laufe des Lebens verändern und sobald man ein Ziel erreicht hat, werde neue Ziele wichtig werden, daher wird man im Leben nie wirklich ankommen. Das Wichtige aber ist, dass man mit den Zielen immer wieder neue Teams bildet und gemeinsam unterwegs ist. Solange der Dialog bestehen bleibt, ist man auf dem richtigen Weg und immer am richtigen Ort, da man nicht vom Ziel abweicht.
Foto: Vivian Wermuth